Im Altersheim Pfrundacker in Lyss tat während 20 Jahren eine Ölheizung ihren Dienst. Sie wurde kürzlich durch ein nachhaltiges und innovatives neues Heizsystem ersetzt. Dieses umfasst zwei Bosch Luft-Wasser-Wärmepumpen, die bei der Warmwasseraufbereitung von einer Photovoltaik-Anlage unterstützt werden – Ein gelungenes Projekt in Zusammenarbeit mit der Firma Meier Tobler.
Martin Schwob, Heimleiter Privataltersheim Pfrundacker, Lyss
Wie zwei Wächter stehen die beiden roten Bosch Ausseneinheiten vor dem Altersheim.
Das Privataltersheim Pfrundacker in Lyss besteht aus einem renovierten Berner Stöckli mit modernem Anbau und betreut aktuell 15 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 63 und 96 Jahren. Heimleiter Martin Schwob erzählt, wie es dazu kam, dass heute ausgerechnet ein Altersheim mit einer der innovativsten Heizlösungen im Seeland aufwarten kann. «Das Stöckli und der Anbau wurden vor drei Jahren unter der Leitung von Roland Stutz von der GLB Seeland modernisiert, gleichzeitig haben wir den Anbau aufgestockt und Photovoltaik- Panels zur Stromproduktion auf den Dächern montiert.» Die rund 20-jährige Ölheizung mit einem Jahresverbrauch von 6000 Litern war Martin Schwob bereits damals ein Dorn im Auge. «Wir wollten eine nachhaltigere Heizlösung und sind dieses Thema im letzten Jahr mit unserem Partner GLB angegangen.»
Als angehender Betriebswirtschaftler mit Schwerpunkt Umweltmanagement machte Martin Schwob die geplante Heizungserneuerung kurzerhand zum Inhalt seiner Bachelor-Arbeit. Die Diskussionen über mögliche Technologien und Lösungen wurden dementsprechend auf Augenhöhe geführt, erinnert sich Pascal Arn, Bereichsleiter Heizung/Sanitär bei der GLB: «Martin schrieb die Aspekte Ökologie und Nachhaltigkeit ganz zuoberst ins Pflichtenheft und hatte klare Vorstellungen, wie die bestehende Photovoltaik-Anlage ins System eingebunden werden soll.» Fehlender Lagerraum verhinderte die zu Beginn favorisierte Pelletsheizung und für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonde wurde aufgrund der Grundwasser-Situation keine Bewilligung erteilt. Es lief auf eine Lösung mit im Freien aufgestellten Luft-Wasser-Wärmepumpen hinaus, da für eine Innenaufstellung kein Platz vorhanden war. Diese mussten genügend Leistung für die – altersheimtypische – hohe Raumtemperatur von 23 Grad liefern. Mit Unterstützung von Berater Roger Eyholzer von Meier Tobler wurde ein geeignetes System evaluiert. Die Wahl fiel schliesslich auf eine Lösung mit zwei Bosch CS7000iAW Wärmepumpen mit Invertertechnologie.
«Unser nachhaltiges Heizsystem war kein Schnäppchen», stellt Martin Schwob klar. «Längerfristig werden wir aber Energiekosten sparen.» Die Anlage läuft seit Oktober 2019 problemlos. Einige Wochen nach der Inbetriebnahme konnte Meier Tobler Servicetechniker Markus Schweizer die Temperatur sogar etwas zurücknehmen. Angesprochen auf die auffällige Farbgebung der Ausseneinheiten kommt Pascal Arn von der GLB ins Schmunzeln. «Wir hatten bereits einmal ein Projekt mit einer folierten Bosch Ausseneinheit. Das war aber ein diskretes Holz-Design. Martin hingegen hat beim Farbfächer sofort auf ein kräftiges Rot gezeigt.» Der junge Heimleiter: «Die beiden Ausseneinheiten stehen strassenseitig vor unserem roten Mehrzweck-Pavillon. Da bot es sich an, die Geräte farblich an den Hintergrund anzugleichen. Die Wärmepumpen beschäftigen auch die Bewohnerinnen und Bewohner. Die einen finden es super, den anderen sind die roten ‹Turbinen› etwas suspekt. Mir selbst gefällt unsere neue Anlage sehr gut und ich betrachte sie auch als Imagewerbung. Passanten und Besucher dürfen ruhig sehen, dass wir hier im Pfrundacker mit der Zeit gehen und Wert auf Nachhaltigkeit legen.»
Pascal Arn, Leiter Bereich Haustechnik, Sanitär und Heizung, GLB Seeland, Lyss
Heimleiter Martin Schwob war die treibende Kraft hinter der innovativen Heizlösung.
Vorne v. l. n. r.: Pascal Arn (GLB), Heimleiter Martin Schwob und Roland Stutz (GLB). Hinten v. l. n. r.: Roger Eyholzer und Markus Schweizer, beide Meier Tobler
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