Ausbildung zum Elektroinstallateur: Gilles Gasser im Interview

Verantwortung tragen – das steht beim Elektroinstallateur Gilles Gasser auch schon in der Ausbildung auf dem Programm. Wir haben ihn auf eine Baustelle begleitet.

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Ein besonderes Projekt für Gilles Gasser: Der 19-Jährige übernimmt das gesamte Elektroinstallations- und Beleuchtungsprojekt einer Baustelle. In enger Begleitung mit seinem Berufsbildner hat er diese Herausforderung erfolgreich umgesetzt. Wir haben ihn zum Interview getroffen.

 

Elektroinstallateur im Fokus

Welche Herausforderungen sind dir bei diesem Projekt besonders in Erinnerung geblieben?

Die Elektroinstallation im Wohnbereich des Erdgeschosses wurde erneuert, ergänzt und in zwei Zählerkreise aufgeteilt. Das brachte nebst einigen Überraschungen etliche Meter Kabel mit sich, welche eingezogen, richtig angeschlossen und verdrahtet werden mussten. Eine tägliche To-do-Liste hat mir geholfen, an alles zu denken.

 

Was bedeutet es dir, dass du von der Bauherrschaft so viel Vertrauen erhalten hast?

Dass ich als Lernender so viel Verantwortung übernehmen durfte, war eine einmalige Chance und hat mich enorm gestärkt. Für mich war diese Erfahrung sehr lehrreich und ich konnte viel Neues lernen. Bei Fragen konnte ich jederzeit auf den GLB Projektleiter, mein Team oder die Bauherrschaft zugehen.

 

Was war das Highlight auf der Aeschlimann-Baustelle?

Am Tag der Installation und Inbetriebnahme der Hauptverteilung war das ganze Haus stromlos geschaltet und leider verspätete sich der Zählermonteur. Kurzzeitig schnellte mein Puls nach oben, da mehrere Bauarbeiter auf die Stromversorgung warteten. Als beim Einschalten dann aber alles wunschgemäss funktionierte, war das ein unbeschreiblich tolles Gefühl.

 

Gibt es eine besonders lustige Anekdote zu dieser Baustelle?

Auch die Kinder der Bauernfamilie waren mit Feuereifer dabei. Der damals 4-jährige Alain hat mir bei der Montage der Steckdosen geholfen. Als ich bei einer etwas komplexeren Dose mit mehreren Verzweigungen so meine Probleme hatte, fragte er vorwitzig, ob er mir helfen könne. Das war ein lustiger Moment, der mich zum Schmunzeln brachte.

 

Was gefällt dir am Beruf des Elektroinstallateurs?

Ganz klar die Vielfalt; der Beruf ist ausgesprochen abwechslungsreich. Auch wenn ich mehrere Tage oder sogar Wochen auf derselben Baustelle arbeite, lerne ich immer wieder Neues kennen und gleichzeitig nach Lösungen zu suchen. Daneben fasziniert mich der Wandel der Elektrobranche und der technische Fortschritt – die Digitalisierung ist allgegenwärtig.

 

Was sind deine hauptsächlichen Tätigkeiten?

Da ich bereits oft alleine unterwegs bin, ist mein Tätigkeitsfeld sehr breit gefächert: von Störungsbehebungen, kleineren Erweiterungen, Sanierungen in Küchen oder Bädern gehören auch umfangreichere Projekte wie eben eine Bauernhaussanierung dazu. Kürzlich durfte ich die Stromversorgung einer Autowerkstatt erneuern. Oder ich bin auf dem Dach mit der Montage von Photovoltaikanlagen beschäftigt.

Gilles-Gasser.3

Welche Fähigkeiten sind für diesen Beruf wichtig?

Technisches Verständnis ist wichtig, welches einem während der Lehrzeit auch vermittelt wird. Folgt danach die Anwendung in die Praxis, bereitet es umso mehr Vergnügen. Handwerkliches Geschick ist ebenfalls von Vorteil, da wir mit vielen Werkstoffen wie Holz, Metall oder Plastik arbeiten. Im Kundenkontakt und in den Teams auf der Baustelle spielen sicher auch die Sozial- und Selbstkompetenz eine wichtige Rolle.

 

Wie bereitest du dich auf die Lehrabschlussprüfung vor?

Ich repetiere in einer Lerngruppe wöchentlich ca. 4 bis 5 Stunden das erlernte Wissen, mache Selbststudium und besuche daneben die Berufsschule, löse Fallbeispiele und ganz wichtig, immer bei den Arbeitskollegen nachfragen. Praktische Arbeiten und Programmieren am Laptop gehören ebenfalls dazu, um die nötige Sicherheit zu erlangen.

 

Hat sich deine Vorstellung vom Elektroberuf während der Ausbildungszeit verändert?

Ich habe bereits beim Schnuppern die Vielseitigkeit des Elektroberufs mitbekommen und das hat sich bis heute nicht verändert.

 

Was sind deine weiteren Ziele?

Meine Abschlussprüfung erfolgreich bestehen und bis zum Beginn der RS auf dem Beruf zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht führt mich eines Tages auch die Zweitausbildung zum Landwirt zur Übernahme des elterlichen Hofes, wer weiss. Als gelernter Elektroinstallateur stehen die Türen in verschiedene Richtungen offen und für mich kommt auch eine Weiterbildung im Elektro- oder Energiebereich infrage.

 

Was macht für dich die GLB aus?

Das Gesamtpaket! Es sind alle Bauberufe unter einem Dach zu finden. In vielen Belangen ein grosser Vorteil, denn benötige ich Material, kann ich dies einfach in der gewünschten Abteilung besorgen. Bei der GLB sind alle per du und die verschiedensten Menschen, egal welcher Ausbildungsstand, haben hier ihren Platz gefunden. Das beeindruckt mich.

 

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Eindrucks-Bild von Installations-Kabel
Gilles Gasser, der angehende Elektroinstallateur bei der Arbeit