Wenn das alte Holz erzählen könnte: Es würde vom Grosi, Zopfteigduft, Kindergelächter und einer Familie berichten, die das Gestern behutsam ins Heute geholt hat.
«Wir wollten das Herz des Hauses nicht verlieren.»
Als Seline gemeinsam mit ihrem Mann und den Kindern das ehemalige Zuhause ihrer Grossmutter in Oftringen sanierte, war für sie klar: Dieses Haus sollte kein Neubau im alten Gewand werden. Sondern ein Ort, der das Gestern liebevoll mit dem Heute verbindet.
«Unsere Devise war: so wenig Eingriffe wie nötig», erzählt Seline, die als Architektin mit viel Know-how und als Enkelin mit noch mehr Herz in dieses Projekt einstieg. Vieles war unter modernen Verkleidungen versteckt – besonders die wunderschönen Holzbalkendecken. Sie wieder sichtbar zu machen, bedeutete nicht nur Arbeit, sondern auch den Mut, sich gegen konventionelle Standards zu stellen. «Obwohl die Raumhöhe dadurch geringer bleibt, war uns wichtig, die Geschichte sichtbar zu lassen.»
Der Umbau als Familienprojekt
Was folgt, ist mehr als eine Baustellengeschichte. Es ist ein Kapitel Familiengeschichte. Denn: Seline und ihre Familie wohnten während des Umbaus vis-à-vis – und packten alle mit an. Die Kinder trugen Bretter, der Mann investierte Muskelkraft, die Schwiegereltern halfen mit Rat, Tat und Kaffee. «Dieses Projekt hat uns zusammengeschweisst», sagt Seline. «In jeder Ecke steckt eine Erinnerung oder ein Lachen. Es war intensiv, herausfordernd, aber vor allem erfüllend.»
Zwischen Fachwissen und Gefühl
Für Seline war der Umbau eine Gratwanderung. Als Architektin kennt sie klare Konzepte, als Bauherrin aber war jedes Detail emotional aufgeladen. «Ich musste lernen, loszulassen. Entscheidungen fielen mir schwerer als bei Projekten für andere. Hier ging es nicht nur um Funktion – sondern um Familie.»
Nicht alles liess sich retten. Die ursprüngliche Holzkonstruktion im Kinderzimmer war zu beschädigt. «Das tat weh. Aber am Ende mussten wir schweren Herzens loslassen und Platz für Neues schaffen. Vielleicht liegt auch darin eine Symbolik.»
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Ein Herzstück aus Holz, Licht und Leben
Ganz besonders leuchtet Selinas Blick, wenn sie über die Küche spricht. «Das ist unser Lebensmittelpunkt. Hier wird gekocht, gespielt, gebastelt, geredet. Die offene Galerie, die Sicht auf die Balken – es ist ein Ort, der verbindet.» Entstanden ist dieser Raum im ehemaligen Tenn – hoch, lichtdurchflutet, mit einem runden Bullaugenfenster als liebevollem Akzent. Ein Raum, der modernen Komfort mit historischem Charme vereint.
Die Küche war von Anfang an das Herzstück des Projekts – und wurde auch zum emotionalen Zentrum des Familienlebens.
Mit der GLB – von der Idee bis zum letzten Balken
Dass der Umbau so reibungslos und stimmig verlief, verdankt die Familie nicht zuletzt der engen Zusammenarbeit mit der GLB Oberaargau. «Die Zusammenarbeit war geprägt von Vertrauen, Fachwissen und Leidenschaft», erinnert sich Projektleiter Beat Wiesmann. «Die Bauherrin hatte eine klare Vision, die wir gemeinsam bis ins Detail umsetzen konnten.»
Das Besondere: ein sogenanntes Haus im Haus. Über der Betondecke entstand eine Einliegerwohnung mit separatem Zugang – modern interpretiert, aber harmonisch eingebettet. Und die teilgeöffnete Westfassade bringt nicht nur Licht, sondern auch Leichtigkeit ins massive Holzgefüge.
«Man merkt sofort, dass die GLB wie eine Familie funktioniert», so Seline. «Alle Gewerke haben Hand in Hand gearbeitet. Ohne dieses eingespielte Team wäre unser Traum so nicht möglich gewesen.»
Ein Zuhause, das Geschichten weiterträgt
Heute ist das alte Bauernhaus nicht nur schöner denn je, es ist lebendiger denn je. Die Kinder toben durch die Galerie, am grossen Holztisch wird gegessen und gelebt. Und manchmal, wenn es ganz still ist, scheint es, als würde das Haus leise erzählen, von früher und von heute. Von einer Familie, die sich getraut hat, Erinnerungen nicht nur zu bewahren, sondern weiterzuschreiben.