Tragsicherheit bei Sanierungen – CFK-Lamellen

Diese Klebearmierung verspricht Tragsicherheit und ist eine schlanke Alternative zu Holz- und Stahlträger – die CFK-Lamelle.

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Wird die Lasteinwirkung Ihrer Decken erhöht, sind Änderungen des statischen Systems Ihres Eigenheims nötig oder sind Behebungen der Schäden an Tragwerksteilen gefällig? Dann ist hier die perfekte Lösung: die CFK-Lamellen. Sie versprechen eine schlanke Alternative zu Holz- und Stahlträgern und Tragsicherheit bei Umbauten. 

 

Was sind CFK-Lamellen?

CFK-Lamellen sind eine Verbindung von Kohlefaserbündel, die in heisser Form mit Epoxidkleber gebunden und in Form gebracht werden. Daher kommt die Abkürzung CFK, welche ausgeschrieben carbonfaserverstärkter Kunststoff heisst. Mit Stärken von 1.2 mm oder 1,4 mm und einer Breite von 50 bis 120 mm eigenen sich die Lamellen optimal für Verstärkungen und Anpassungen bei engen Platzverhältnissen.

 

Einsatzbereich

  • Beton
  • Holz
  • Stahl
  • Mauerwerk

 

Anwendungsgebiet

Die Klebearmierung wird oft bei Umbauten verwendet. Bei der Entfernung von leichttragenden Mauern kann die Tragfunktion durch die Lamelle übernommen werden. Somit kann eine Raumverbindung ohne sichtbar bleibende Träger vorgenommen werden. Auch bei Durchbrüchen und Öffnungen, durch Decke und Wände, übernimmt diese die neu erforderliche Aussteifung. Für das Umnutzen von Räumen, für Lagerflächen oder zum Beispiel zum Stellen eines grossen Aquariums kann die maximale Belastung mit der Klebearmierung erhöht werden. Auch als Rissüberbrückung und Erdbebenverstärkung sind diese Lamellen effizient einsetzbar, ohne grosse Änderungen vornehmen zu müssen. 

 

Planung

Die Lamellen können bis zu einer gewissen Traglast eingesetzt werden. Wird diese Traglast erreicht, muss zwingend mit einem Träger oder anderen notwendigen Massnahmen verstärkt werden. Die Entscheidung ist in jedem Fall durch den Statiker zu prüfen, da dies sehr individuell ist.

 

Arbeitsablauf

  • Vorarbeiten des Untergrundes
    Zu Beginn wird der Untergrund mittels Sandstrahlen oder Schleifen bearbeitet. Somit können Unebenheiten, beschädigte Stellen oder nicht haftende Schichten entfernt werden. Eventuell sind Ausbesserungen von Vertiefungen oder Höhenunterschieden notwendig. Vor dem Applizieren muss die Oberfläche der Lamelle und des Untergrundes mit einem Spezialreiniger gereinigt werden. 

CFK_Lamellem_schritt_1

  • Montierte Lamellen vollflächig verkleben und reinigen
    Das Ankleben der Lamelle erfolgt von Hand. Hier muss auf vollflächige Verklebung geachtet werden.

CFK_Lamellem_schritt_2

  • Haftbrücke erstellen und zur Überarbeitung vorbereiten
    Vor dem Überstreichen oder Verputzen der Lamelle wird eine Haftbrücke erstellt. Diese Haftbrücke verbessert die Untergrundhaftung nachfolgender Beschichtungen. 

CFK_Lamellem_schritt_3

Qualitätssicherung

Das Bauwerk wird bei statischen Verstärkungen für die Aufnahme von mehr Belastung verstärkt. Werden die Arbeiten nicht fach- und sachgemäss ausgeführt, kann dies zu einem Versagen der Verstärkung führen, wobei Personenschäden nicht auszuschliessen sind. Deshalb ist es wichtig, folgende Kontrollen durchzuführen:

 

  • Haftzugfestigkeit Untergrund
  • Haftzugfestigkeit Klebematerial
  • Untergrundtemperatur und -feuchtigkeit
  • Ebenheit Untergrund
  • Raumtemperatur
  • Taupunktmessung

 

Vorteile

  • Nachträglich zu erstellen
  • Schnelle, saubere und leichte Verarbeitung
  • Geringes Eigengewicht, daher keine zusätzliche Belastung
  • Geringe Einbaudicke
  • Korrosionsbeständig

 

Nachteile

  • Mehraufwand für präzise Ausarbeitung
  • Epoxidkleber ist eine Schwachstelle
  • Zusätzliche Brandschutzmassnahmen

 

 

 

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Florian Guhl, Fachverantwortlicher

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