Neubau einer Holzhalle mit Recyclingbeton

Beim Neubau dieser freitragenden Holzhalle wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben! Von Recyclingbeton bis zur Stromproduktion ist alles dabei – erfahren Sie mehr im Bericht.

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Bauherrin Rahel Schürch bewirtschaftet in Madiswil einen Landwirtschaftsbetrieb mit 1'000 Mastschweinen, eine Biogasanlage und führt eine Lohnunternehmung zur Ausbringung und Verschlauchung von Gärgülle. Der Maschinenpark dieses dynamischen aufstrebenden Landwirtschaftsunternehmens wurde in den letzten Jahren immer grösser, die Platzverhältnisse dagegen immer prekärer. Die Zugfahrzeuge zur Ausbringung der Gärgülle und die mit modernster Technik ausgestatteten Jauchefässer benötigten zwingend eine frostsichere, trockene Lagerhalle, welche zugleich zum Einparken und für Wartungs-, Unterhalts- und Servicearbeiten genutzt werden kann.

 

Von der Idee zum Baustart

Im Juli 2020 kam Rahel Schürch mit klaren Vorstellungen auf die GLB zu. «Ich möchte einen Teil des ungenutzten alten Schweinestalls abreissen, eine grosszügige, vielseitig nutzbare, Lagerhalle bauen und die Energiekosten des Maststalls nachhaltig senken.» Diese Ideen und die erhaltenen Informationen wurden sogleich aufgenommen, skizziert und anhand eines Vorprojekts als Baueingabe bereits Ende August bei den Behörden eingereicht. 

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Klima im Maststall – nachhaltig & energiesparend

Das Ziel von Rahel Schürch war, mit der Neuüberdachung des Schweinestalls ein optimales Stallklima zu erzielen. Der schonende Umgang mit Energie, Nachhaltigkeit und das Einsparen von laufenden Energie- und Betriebskosten standen im Vordergrund. Gesagt, getan! Sämtliche Ziele konnten dank den Sandwichpaneelen in Eternitoptik, welche das Gebäude neu bedecken, erreicht werden. Diese zeichnen sich durch einen leistungsstarken Dämmkern, ausgezeichneten Isolierwerten und schneller Montage aus. Sie sorgen das ganze Jahr für angenehmes Stallklima. Der Standard des Tierwohls konnte gesteigert werden und die Kosten für Lüftung und Kühlung konnten nachhaltig gesenkt werden. 

 

Recyclingbeton – sinnvolle Wiederverwendung von Bauschutt

Am 4. Januar haben wir bereits mit dem Rückbau und Abriss des ungenutzten Teils des Maststalles begonnen. Das Betonabbruchmaterial wurde vor Ort abgebrochen und bei der Planie beigemischt und wiederverwendet. Dies ist eine sinnvolle Wiederverwertung, welche sich je länger je mehr aufdrängt. Recyclingbeton ist eine Chance auf mehreren Ebenen, denn einerseits gibt es enorme Mengen an Bauschutt, andererseits sprechen umweltpolitische Gründe für die Wiederverwertung. Kiesreserven nehmen nämlich ab und der Deponieraum ist begrenzt. 

 

?! Recyclingbeton erhält diese Bezeichnung, wenn mindestens 25 Masseprozent aus Betongranulat und/oder Mischabbruchgranulat besteht. Da die Menge des auf Deponien verbrachten Bauschutts verringert werden soll und Kies ein endlicher Rohstoff ist, bietet es sich an, Recyclingmaterial frischem Beton beizumischen.

Quelle: Wikipedia

 

Aufrichtung

Nachdem die Maurerarbeiten fertiggestellt worden waren, konnte Mitte April bereits mit den Aufricht-Arbeiten begonnen werden. Dir vor Ort gefertigten Wandelemente und die Binder der Satteldachhalle waren innerhalb weniger Tage aufgerichtet. Diese Bauweise ermöglicht eine optimale, variantenreiche und flexible Nutzung mit grossen Maschinen. Es gibt in der ganzen Halle keine störenden Pfosten und bietet dadurch klare Vorteile für die Nutzung. Die Remise ist mit den vollautomatischen Hörmanntoren ausgestattet und lässt keine Wünsche offen. 

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Nach dem Projekt ist vor dem Projekt

Die Kompostierungs- und Vergärungsanlage, welche auf dem Landwirtschaftsbetrieb seinen Platz gefunden hat, muss täglich mit neuen kompostierbaren Grünabfällen, Gülle und Stallmist befüllt werden. Das angelieferte Material stammt grösstenteils von Gemeinden, welche Schnittgut und Grünabfälle anliefern, sowie anderen landwirtschaftlichen Betrieben. Damit die Abfälle effizient und ordnungsgemäss gelagert werden können, entsteht neben der Vergärungsanlage ein entwässernder Lager- und Kompostierplatz. Hierzu laufen die Vorbereitungen bei Redaktionsschluss auf Hochtouren. 

 

Stromproduktion

Das Gas in der Vergärungsanlage treibt einen Generator an, welcher die erzeugte Energie in Strom umwandelt und diesen in das Stromnetz einspeist. In der Biogasanlage wird jährlich Strom für 350 (!) Haushalte produziert.

 

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