Wenn ein Betrieb wächst, wachsen auch die Herausforderungen. Mehr Tiere, mehr Arbeit – und irgendwann stellt sich die Frage: Wie können wir das besser machen?
Von der Idee zur Umsetzung
Im Mai 2023 nahmen Martin Blaser und Markus Schafroth Kontakt mit uns auf. Noch war unklar, ob der Stall für 60 oder 90 Milchkühe gebaut werden sollte. Um alle Optionen offenzuhalten, entwickelten wir zwei Varianten:
- Tenne für 60 Kühe
- Futterband für 90 Kühe
Die Visualisierung des Projekts ist ein gutes Werkzeug, um bei Besprechungen wiklich vom Gleichen zu sprechen.
Parallel zur Baueingabe liefen Finanzierungsabklärungen und die Betriebszweiggemeinschaft (BZG) zwischen Martin Blaser und Markus Schafroth wurde endgültig festgelegt. Die Behördenanforderungen stellten eine Herausforderung dar, besonders in Bezug auf Immissionen und Gewässerschutz. Doch mit sorgfältiger Planung und schnellem Handeln erhielten wir im April 2024 die Baubewilligung – ein entscheidender Meilenstein.
Ein Stall, der begeistert
Im Frühling 2024 begann der Bau. Martin Blaser, selbst gelernter Zimmermann, packte tatkräftig mit an – eine kostensparende und persönliche Lösung, da er seine Zweitausbildung zum Zimmermann in der GLB Emmental absolviert hatte und bis 2018 für unseren Holzbau tätig war.
Das verbaute Holz ist zu fast 70 % aus dem eigenen Wald.
Ein besonderer Höhepunkt: Von den 160 m³ verbauten Holzes stammten 110 m³ aus dem eigenen Wald – eine nachhaltige Entscheidung, die perfekt ins Konzept passte.
Der neue Stall biete Platz für 86 Milchkühe und setzt auf modernste Technik:
- Melkroboter: spart täglich wertvolle Stunden
- Automatisierte Fütterung: sorgt für konstante Versorgung
- Mistroboter: hält den Stall sauber und hygienisch
- Halbautomatische Einstreu: mehr Komfort für die Tiere
Früher dauerte das Melken Stunden – heute läuft es fast von allein. Die gewonnene Zeit können Martin und Markus nun für andere Aufgaben auf dem Betrieb nutzen.
Ein Betrieb mit Zukunft
Die Betriebszweigemeinschaft Blaser/Schafroth bewirtschaftet 73 Hektar an landwirtschaftlicher Fläche: Mais, Kartoffeln, GPS-Futter und viel Grünland. Zudem gehören 30 Hektar Wald zum Betrieb. Im Stall stehen derzeit 69 Milchkühe, dazu kommen 60 Rinder zur Aufzucht – eine starke Basis für nachhaltige Milchproduktion.
Für das Tierwohl ist gesorgt, auch wenn die Kühe vom Anbindestall zum Laufstall umstellen mussten.
Die Umstellung vom alten Anbindestall zum modernen Laufstall war erstaunlich unkompliziert. «Wir waren überrascht, wie schnell sich die Tiere daran gewöhnt haben. Nach weniger als drei Wochen lief alles reibungslos», erzählt Martin Blaser begeistert. Rückblickend würden er und Markus nichts ändern – das Projekt war ein voller Erfolg.
Ein Leuchtturm für die moderne Landwirtschaft
Dieses Projekt zeigt, was möglich ist, wenn Leidenschaft, innovative Technik und regionale Zusammenarbeit aufeinandertreffen. Der neue Stall bedeutet weniger Arbeit, glückliche Tiere und eine Investition in die Zukunft.
Wir danken der Familie Blaser und Markus Schafroth herzlich für die tolle Zusammenarbeit und wünschen ihnen für die Zukunft viel Erfolg und viel Freude an ihrem neuen Stall.