Mehr als nur Asbest: Schäden, Wetter, Personalausfälle – und trotzdem volle Fahrt voraus! Eine Sanierung mit Überraschungen, Herzblut und Humor.
Schon kurz nach dem Aufbau des Gerüsts und dem Start der Arbeiten zeigte sich, dass der Schaden umfangreicher war als erwartet. Die bestehende Dämmung war teilweise nur 40 mm stark und entsprach längst nicht mehr den heutigen energetischen Anforderungen. Auch das Wetter meinte es nicht gut mit dem Team – Regen und Wind sorgten für Verzögerungen und krankheitsbedingte Personalausfälle machten das Projekt nicht einfacher.
Doch davon liess sich Projektleiter Dominik Schmid nicht beeindrucken. Pragmatismus pur, statt zu koordinieren und zuzusehen, packte er selbst mit an. Ob mit Werkzeug oder im Gespräch – er war auf der Baustelle präsent, ansprechbar und lösungsorientiert.
«Der tägliche Austausch war reibungslos – und am Freitag gabs manchmal sogar ein gemeinsames Feierabendbier.»
Mario und Michelle Gerber haben ihr nicht ganz alltägliches Dach saniert.

Zwischen Vogelnest und beeindruckender Werkstatt
Auch tierische Gäste waren dabei: Ein Vogelnest wurde beim Rückbau entdeckt, liebevoll geborgen und wieder der Natur übergeben. Glück im Unglück: Keine Nager im Dach – dafür wurden die Löcher im Dach sichtbar, welche die Heizkosten in die Höhe trieben.
Technisch anspruchsvoll: Ein Dach mit Ecken, Kanten und steilen Herausforderungen
Das Satteldach des Hauses hatte es in sich: Auf der einen Seite eine Neigung von 16°, auf der anderen steile 72°. Die bestehende asbesthaltige Eindeckung wurde fachgerecht demontiert. Das Dach danach energetisch umfassend saniert – mit 100 mm Holzfaserplatten über den Sparren und einer neuen 140 mm starken Steinwollendämmung zwischen den Sparren. Damit wurde ein hervorragender Dämmwert von 0,17 W/(m²K) erzielt.
Die besondere Dachform erforderte spezielle Detaillösungen. Um den nun höheren Dachaufbau optisch abzuschwächen, wurden Stirn- und Ortbretter doppelt ausgeführt. Die Spenglerarbeiten aus mattem Chromstahl, Verkleidungen in Dunkelgrau und eine Eternitdeckung in Anthrazit geben dem Haus einen modernen, klaren Look. Der First wurde mit Lüftungs-Hohlkappen ausgeführt – technisch sauber und optisch harmonisch.
Alltag auf der Baustelle – und am Ende ein grosser Wow-Effekt
Für Michelle Gerber war das Leben auf der Baustelle eine Herausforderung. «Staub, Dreck, eingeschränkter Alltag – schön ist anders», gibt sie offen zu. Doch sie lobt die Ordnung und Sauberkeit der Handwerker und das respektvolle Miteinander. «Es hat sich wirklich gelohnt.»
Nach dem Urlaub dann die grosse Überraschung: Das Gerüst war weg – und das neue Dach konnte endlich seine Wirkung entfalten. Die Familie war begeistert: «Die optische Veränderung ist gewaltig.»
Fazit – Was bleibt?
Das Projekt war alles andere als Standard – aber genau das machte es besonders. Ein Dach mit Geschichte, Charakter und vielen kleinen Geschichten am Rande. Die Bauherrschaft rät zukünftigen Sanierern: «Rechnet nie mit dem Minimum. Haltet Reserven bereit – das ist das A und O.»
«Es war fordernd, aber auch sehr erfüllend. Ein spannendes Objekt mit tollen Menschen – und am Ende ein echtes Schmuckstück.»
Dominik Schmid, Projektleiter Dachdeckerei/Spenglerei GLB Seeland, Lyss

Ein Haus, das wieder atmen kann – mit einem Dach, das mehr als nur schützt. Es erzählt von Herausforderungen, von Teamgeist und von guter, solider Handwerkskunst.